Leben am Limit – Ein Projekt zum Leben der Grenzsoldaten am römischen Limes, mit Unterstützung des Fördervereins

Wie sah das Leben am Limes aus? – Diese Frage stellt sich für die Bereiche Deutschlands, in denen die Römer ihre Provinzen Raetia, Germania inferior und Germania superior errichtet hatte, immer wieder – also für große Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Von wem wurde der Limes überhaupt gebaut und wann? Wie lebten und wohnten die Soldaten dort? Wie sah ihr Tagesablauf aus? Wie lange mussten sie dienen und wie wurden sie bezahlt?

Von neugierigen Schülerinnen und Schülern werden diese Fragen im Lateinunterricht immer wieder aufgebracht, nicht zuletzt befördert durch die Lektüre von Asterix und „Was ist Was?“ oder durch spannende Terra X-Sendungen zu diesem Thema. So wollte sich auch unsere Projektgruppe im Rahmen der Profiltage 2023 mit der Thematik befassen.

Nun ist der Limes ziemlich lang: Er beginnt bei Rheinbrohl in unserer Nähe in Rheinland-Pfalz und endet bei Eining (Bayern, Donau). Natürlich kann im Rahmen eines kurzen Projektes nicht annähernd die ganze Strecke besichtigt werden. Exemplarisch suchten wir uns also das Limeskastell Saalburg (Taunus) heraus, das vor über 100 Jahren rekonstruiert und weiterhin archäologisch betreut wurde. Es enthält auch ein kleines Museum zum Alltag der römischen Soldaten und ihrer Familien am Limes und bietet so die Möglichkeit, die Lebensumstände und -bedingungen dieses Außenpostens des römischen Reiches hautnah zu erleben.

Am ersten Tag der Profiltage erarbeiteten wir in Gruppen das Hintergrundwissen. Zu den Themen Historische Einordnung, Landgewinn durch den Bau des Limes, Geographische Dimensionen, Der Limes in anderen Ländern, Der Limes als Bauwerk und Leben am Limes (Alltag) wurden informative Präsentationen erarbeitet, die wir in der Gruppe vorstellten. Somit war das theoretische Vorwissen geklärt.

Am zweiten Tag unternahmen wir eine Exkursion von Koblenz zur 65 km entfernten Saalburg. Diese liegt im Taunus, in der Nähe von Bad Homburg vor der Höhe, wohin wir mit einem Reisebus fuhren. Allerdings wäre uns diese Exkursion vor dem Hintergrund der seit Corona gewaltig gestiegenen Buspreise nicht ohne den großzügigen Zuschuss des Fördervereins möglich gewesen. Die alternative Bahnstrecke ist mit mehreren Umstiegen kaum an einem einzigen Tag zu bewältigen.

Die Erkundung des Kastells erfolgte zunächst anhand der von der dortigen Museumspädagogik zur Verfügung gestellten Rallye. Im Anschluss daran besichtigten wir noch einmal als Gruppe alle Ausstellungsräume, im Wesentlichen die Wohnbereiche des Kastells: Das triclinium des Lagerkommandanten, das contubernium der einfachen Soldaten, die Empfangshalle, das Heiligtum mit den Legionsabzeichen und die Scheune, in der wichtige Elemente des Alltagslebens präsentiert wurden. Durch diese authentischen Eindrücke wurden bei allen die Kenntnisse über das Leben am Limes gefördert und vertieft. Die Fahrt hat sich wirklich gelohnt und wir danken dem Förderverein für die finanzielle Unterstützung, die er diesem archäologischen Projekt wie in den Vorjahren hat zugutekommen lassen.

S. Reitz

×