Stiftungsbibliothek

Wie in der damaligen Zeit üblich wurde für das Kloster und das Kolleg seit seiner Gründung 1582 bis 1794 eine umfangreiche Bibliothek aufgebaut. Ab 1794 brachte die Zeit der Revolutionskriege und der französischen Besatzung starke Verluste durch Plünderung und Beschlagnahmungen. Diese konnten teilweise nach der Aufhebung aller kirchlichen Einrichtungen im Jahre 1802 durch Übernahmen aus Beständen anderer Klosterbibliotheken ausgeglichen werden.

Nach der Übernahme durch die Preußen 1814 verfügte die neue Regierung allerdings in den folgenden Jahren die Abgabe zahlreicher Bände an die neu gegründete Universität Bonn. So befinden sich in der Bonner Universitätsbibliothek heute zahlreiche Bücher, die aus unserer Historischen Bibliothek stammen.

Die beiden Weltkriege dezimierten den Bestand. Die Schule war zeitweise Kaserne und Lazarett, ein Teil der Bücher wurde hastig ausgelagert. Nässe im Schieferstollen und Diebstahl schädigten die Bibliothek. Erst 1967 konnte ein eigener Bibliotheksbau fertiggestellt werden.

Der heutige Bestand umfasst ca. 300 Handschriften, über 500 Inkunabeln und ca. 23 000 Druckwerke aus dem 16. bis 20. Jahrhundert.

Kataloge

1. Handschriften

Die mittelalterlichen Handschriften werden im Landeshauptarchiv Koblenz aufbewahrt und können dort im Lesesaal  benutzt werden.

Öffnungszeiten siehe
https://www.landeshauptarchiv.de/landesarchivverwaltung/landeshauptarchiv-koblenz/oeffnungszeiten

Die mittelalterlichen Handschriften sind durch zwei Kataloge vollständig erschlossen:

Christina Meckelnborg: Die nichtarchivischen Handschriften der Signaturengruppe Best. 701 Nr. 1–190, ergänzt durch die im Görres-Gymnasium Koblenz aufbewahrten Handschriften A, B und C. Wiesbaden 1998 (Mittelalterliche Handschriften im Landeshauptarchiv Koblenz 1).

Eef Overgaauw: Die nichtarchivischen Handschriften der Signaturengruppe Best. 701 Nr. 191–992, Wiesbaden 2002 (Mittelalterliche Handschriften im Landeshauptarchiv Koblenz 2).

2. Inkunabeln

Die Inkunabeln werden seit 2022 als Deposita im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz/Rheinische Landesbibliothek Koblenz aufbewahrt.

Öffnungszeiten siehe https://lbz.rlp.de/de/ueber-uns/oeffnungszeiten/

Die Inkunabeln sind vollständig durch einen Katalog erschlossen:

Die Inkunabeln der Bibliothek der Stiftung Staatliches Görres-Gymnasium Koblenz. Bearbeitet von Christina Meckelnborg unter Mitarbeit von Evelyn Hanisch. Wiesbaden 2022.

3. Drucke ab 1501

Die Drucke des 16.‒18. Jahrhunderts werden seit 2022 Zug um Zug ebenfalls der Rheinischen Landesbibliothek Koblenz als Depositalbestand übergeben.

Öffnungszeiten siehe https://lbz.rlp.de/de/ueber-uns/oeffnungszeiten/

Die Werke aus den Bereichen Theologie und Klassische Philologie wurden in den Jahren 2000‒2020 von Peter Klein in den Online-Katalog des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz eingearbeitet (https://lbz.bibliotheca-open.de/Teilnehmende-Bibliotheken/Bibliotheken-K/G%C3%B6rres-Stiftungsbibliothek-Koblenz).

Eine Neukatalogisierung der Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts ist in Arbeit. Sie erfolgt im Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz/Pfälzische Landesbibliothek Speyer; s. https://lbz.rlp.de/de/ueber-uns/presse/detail/news/News/detail/bildungsministerin-hubig-lobt-projekt-lbz-uebernimmt-wertvolle-sammlung-der-goerres-stiftung-in-koble/

Bei der Bibliothek handelt es sich um eine Präsenzbibliothek, eine Ausleihe ist nicht möglich. Die Inkunabeln und zahlreiche Werke des 16 und 17 Jahrhunderts werden derzeit restauriert und neu eingelagert.

Kontakt: Lutz Itschert ()

×