Entwicklung der Stiftung

1582 gründeten die Jesuiten auf Wunsch des Trierer Kurfürsten in Koblenz ein Kolleg. Sowohl die Stadt als auch der Kurfürst unterstützten die Gründung der Jesuiten großzügig. Auch in den nächsten Jahren empfing das Kolleg viele Schenkungen an Höfen, Weinbergen und Zehnten und legte so den Grund zu einem großen Vermögen.

Die schwere Zeit des 30-jährigen Krieges hat das Jesuiten-Kolleg, ausgestattet mit Schutzbriefen, unbeschadet überstanden. Es konnte gerade in diesen Jahren, reich mit Geschenken und Vermächtnissen bedacht, seinen Besitz erheblich vergrößern. So erwarb es vom Trierer Domkapitel 1643 durch Kauf das große Gut auf dem Jakobsberg bei Boppard.

Als der Jesuitenorden durch die päpstliche Bulle „Dominus ac Redemptor“ am 21. 07. 1773 durch Papst Clemens XIV aufgehoben worden war, wurde die Schule in ein Kurfürstliches Gymnasium St. Johann Baptist umgewandelt. In der Franzosenzeit wurde die Schule 1804 in eine école sécondaire umgestaltet. Als das Rheinland zu Preußen kam, wurde aus der école sécondaire ein Königlich-Preußisches Gymnasium. In den 1890er Jahren wurden der Jakobsberger Hof und weitere Grundstücke verkauft, um das neue Schulgebäude errichten zu können. Nach seiner Fertigstellung bekam das Gymnasium den Namen „Kaiserin-Augusta-Gymnasium“ verliehen.

Ansonsten war das Vermögen des ehemaligen Jesuiten-Kollegs weiterhin vorhanden. Es wurde nach Maßgabe der „Instruction für den Verwaltungs-Rath des Gymnasialfonds“ von 1824 von einem Verwaltungsrat betreut.

Erstmals mit dem Landesgesetz über die öffentlichen höheren Schulen vom 25. 11. 1958 wurde für die nun „Görres-Gymnasium“ benannte Schule eine Stiftung des öffentlichen Rechts errichtet, der das bisherige Vermögen – mit einigen bestimmten Ausnahmen – überlassen wurde. Diese Stiftung hatte aus ihren Erträgnissen den Sachbedarf der Schule bereitzustellen und auch Zuschüsse zu den Personalkosten zu leisten. Dieses Gesetz trat am 01. 04. 1960 in Kraft.

Durch das Schulgesetz vom 06. 11. 1974 wurde die Stiftung bestätigt; lediglich die Verwertung der Erträgnisse wurde neu geregelt: 75 % davon gehen an den Schulträger, 25 % an die Schule für schulische Zwecke.

Wenn auch Kriege und Geldentwertungen am Besitz der Stiftung zehrten, sind immer noch ca 200 ha Grundbesitz, davon der größte Teil Ackerland, und einige Wertpapiere vorhanden. Die jährlich eingehenden Pachtzahlungen und Zinsen tragen zu einer bescheidenen, aber dennoch erfreulichen Aufstockung des Schuletats bei.

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