Aktionen

Die Arbeitsgemeinschaft Schule ohne Rassismus ruft der Schulgemeinschaft immer wieder mit verschiedenen Aktionen ins Gedächtnis, dass wir eine „bunte“ Schule sind, in der jeder und jede einzelne seinen Platz hat, in der wir uns gegenseitig achten und respektieren. Dafür möchten wir sensibilisieren und klar machen, dass bei uns Diskriminierung keinen Platz hat!

Adventszeit

In der Adventszeit verwandelt sich unsere Schule in einen lebendigen, bunten Sternen-Adventskalender. Die Idee dafür entstand im Herbst 2019. Wir wollten etwas machen, was die gesamte Schulgemeinschaft in der Vorweihnachtszeit miteinander verbindet, etwas, bei dem sich jeder einbringen und seinen kleinen Beitrag dazu leisten kann, ein gemeinsames schönes Haus für uns alle zu errichten.

Durch die gemeinschaftliche Herstellung der Sterne an mehreren Vor- und Nachmittagen und durch verschiedene Gruppen (z.B. SoR-AG, Religions- und Ethikkurse, Schüler*innen und Lehrer*innen im Allgemeinen) gelang es uns, jeden einzelnen (Klassen)Raum mit vielen bunten Sternen zu verschönern. Und viele fleißige Hände helfen jedes Jahr beim Ankleben dabei, es für uns alle zusammen weihnachtlich zu machen!

Besuch in der Kulturfabrik

Am 22.10.2021 war die AG „Schule ohne Rassismus“ zu Besuch in der Kulturfabrik, wo die Chaitanya Dance Group aus Indien gastierte. Nach einer Tanzaufführung mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Tänzen nahmen die Schülerinnen an einem Tanzworkshop teil und erlernten einen indischen Tanz. In einer Fragerunde am Ende des Vormittags konnten die Teilnehmerinnen sich mit den Mädchen aus Indien austauschen, bevor zum Schluss jede ihr persönliches Andenken an die interkulturelle Begegnung in Form eines Henna-Tattoos mit nach Hause nahm.

76 Jahre Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Am 27.01. ist der jährliche Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus.
Vor 76 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit.

© Landtag RLP

Offiziell gedacht wird an die Ermordung von europäischen Juden, Sinti und Roma, Zwangsarbeitern, Homosexuellen, behinderten Menschen und Menschen, die sich der totalitären Staatsgewalt widersetzten und dieser zu Opfer fielen seit 1996 in Deutschland. Seit 2005 wird auch international am Holocaust-Gedenktag an die Abermillionen Toten und Überlebenden der Shoa gedacht. Dieses Jahr fand der Gedenktag etwas anders statt, nämlich digital. Zu diesem Anlass nahmen wir, die Schülerinnen der Schule ohne Rassismus-AG, am Online-Gedenktag von Rheinland-Pfalz teil.

Begonnen wurde dieser mit einem Gespräch zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Landtagspräsident Hendrik Hering, welches von Shahrzad Eden Osterer moderiert wurde.

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Im Anschluss an die Eröffnungsrede von Herrn Hendrik Hering fand eine Schweigeminute statt.
Doch im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Zeitzeugenbericht der letzten polnischen Überlebenden von Schindlers Liste Niusia Horowitz-Karakulska.

Niusia Horowitz-Karakulska wurde 1932 in Krakau geboren. Als ihr Familie 1939 hörte, dass auf ihre Heimatstadt Bomben fallen sollten, flohen sie aus Krakau. Sie kehrten schließlich wieder zurück, wurden1941 von Deutschen im Krakauer-Ghetto untergebracht. Als dieses aufgelöste wurde, kamen sie in ein anderes Lager. Niusia war zu der Zeit gerade einmal 12 Jahre alt, als sie in das Zwangsarbeiterlager und spätere KZ Plaszow kam.
Geprägt war diese Zeit von Hunger, Gestank und Schmutz. Sie erzählt, dass sie keine Hoffnung mehr auf ein besseres Leben hatte.

1944 wurde sie dann nach Auschwitz deportiert. Dort wurde Niusia zweimal ins Krematorium geschickt. Beim ersten Mal verdankte sie ihre Rettung ihrer Mutter, die mit einem Brillanten, den sie im Mund versteckt hatte, eine Aufseherin bestach. Das zweite Mal überlebte sie, indem sie drei Stunden in einem Kupferofen stand.
Schließlich suchte Oskar Schindler sie zur Arbeit in seiner Metall-Fabrik aus und rettete ihr damit das Leben. Zum Kriegsende wurde sie befreit.

Im Voraus zu ihrem Bericht hörte man einen Brief ,,Liebe Niusia‘‘ an sie, in Form einer Stimmencollage vom Staatstheater Mainz. In dieser äußerten Jugendliche ihre eigenen Gedanken und Fragen zum Nationalsozialismus. Darauf folgte ein Gespräch zwischen drei jüdischen Studentinnen und einem jüdischen Studenten aus Mainz.

Ihre Message ist, dass man die Wege ebnen solle, damit jüdisches Leben sichtbarer werde. Als besonders wichtig erachten sie einen persönlichen Bezug zu haben, indem man Geschichten von Überlebenden höre, wie von Niusia Horowitz-Karakulska. Sie denken jedoch, dass auch ein Perspektivwechsel eine neue Sicht auf jüdisches Leben bringen könne. So solle ein Fokus auf Kultur gelegt werden, da diese in Form von Literatur und Kunst politische Dinge ansprechen könne, aber auf eine ganz andere Art.

Klar ist, dass es keinen Schlussstrich gibt und keinen geben darf, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte. Die Verantwortungsbereitschaft liegt bei jedem. Wichtig ist es, gegenüber Rassismus und Ausgrenzung nie gleichgültig zu sein. Das gilt auch an unserer Schule. Daher möchten wir uns gegen Hass und Hetze einsetzen, denn dort fängt Diskriminierung an.

Wir dürfen nie vergessen. Nie wieder!

Josephine Kimmel, Carolin Müller

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