Zu Gast in der Herz-Jesu-Kirche

Für über 220 Sängerinnen und Sänger plus Publikum bietet die Aula des Görres-Gymnasiums trotz ihrer eindrucksvollen Kulisse leider nicht ausreichend viel Platz. Glücklicherweise fanden die Gesangsklassen und Chöre des Görres-Gymnasiums und die Musiklehrerinnen Frau Fischer, Frau Mueller und Frau Arndt mit der Herz-Jesu-Kirche in Koblenz einen mehr als geeigneten Konzertort, an dem sie zudem sehr herzlich empfangen wurden.

Die Eröffnung des Konzertabends am Montag, den 26. Mai übernahm dabei Simeon Radermacher aus der Klasse 10a an der Orgel mit einer Fuge und dem dazugehörigen Präludium von Johann Sebastian Bach und sorgte so für einen stimmungsvollen Einstieg.

Auf den Stufen vor dem Altarraum wurde es nun voll, denn die Gesangsklassen der Jahrgangsstufen 5 – 7 versammelten sich, um die Kanons „Ja dan duia“ und „All Praise To Thee“ vorzutragen. Ihren allerersten Auftritt hatten dabei die Kinder der 5. Klassen, die nach einem Jahr auch bereits mehrstimmiges Singen beherrschen und dies bei „Listen Do You Hear The Music“ und „Musica Dei“ unter Beweis stellen durften.

Nach der Präsentation der ersten sängerischen Schritte am Görres zeigte das Vokalensemble im Anschluss, wo der Weg nach langjähriger Arbeit hinführen kann. Die 10 Sängerinnen und Sänger hatten sich im letzten Jahr im Rahmen der Profiltage zusammengefunden und auch außerhalb des Projektes weitergearbeitet. A-Cappella-Werke von Palestrina (Sicut Cervus) und Bruckner (Locus iste) sind in einem Schulkonzert nur selten umsetzbar, wurden aber von den Musikerinnen und Musikern aus den Jahrgangsstufen 9 – 12 beeindruckend dargeboten. Die Sprünge durch die Musikgeschichte komplettierte „Say Something“ von den Pentatonix, welches durch den hervorragenden Cellisten Jonatan Ide (MSS 12) begleitet wurde.

Konstantin Hoffmann (MSS 12) widmete seinen Orgelbeitrag ebenfalls dem großen Johann Sebastian Bach (Meine Seele erhebt den Herren, BWV 733), bevor er gemeinsam mit Connor Holzhausen und Marlene Ivo (MSS 11, Posaune und Saxophon) Improvisationen über dem bekannten Choral „Jesu meine Freude“ des Barockkomponisten empfindsam, wehmütig und ausdrucksvoll präsentierte.

Das Streicherensemble, das eigens für dieses Konzert zusammengekommen war, trug den Choral „Selig seid ihr“ von Peter Jannsens und „An hellen Tagen“ von Giovanni Gastoldi vor und schenkte dem Publikum noch einmal erhabene und abwechslungsreiche Klänge, die den Kirchenraum ausfüllten.

Der Unterstufenchor der Klassen 5 – 7 war nun im Anschluss gefragt: „Risen Lord“ (mit Merlin Stamer, Klasse 8b, an der Querflöte), „Horizont“ von Udo Lindenberg und ein Medley aus „Sister Act“ mit Clara Schmidt (Klasse 8a) als Solistin brachten die Kirche zum Klingen und die Zuhörer zum Mitsummen und Klatschen. Mit zwei Stücken aus dem Disney-Film „Frozen“ übergaben die jungen Sängerinnen und Sänger an die älteren des Mittel- und Oberstufenchores. Neben weltlichen, modernen Stücken wie „Roads“ (mit Jakob Mählmann, MSS 12, am Klavier) und „Never Enough“ hatte dieser aber auch zwei besondere Werke im Gepäck: „Child Of Wonder“ von Eric Whitacre bestach neben dem einfühlsamen Cellospiel von Jonatan Ide durch dissonanzlastige Harmonien und seinen neo-impressionistischen Stil, während „The Rose“ vom norwegischen Komponisten Ola Gjeilo im Zusammenspiel mit dem Streicherensemble durch dichte Klangflächen und eine mystische Atmosphäre bestach.

Bilder: (c) David Schwingen – schwingen-media

Den Abschluss des Konzertes gestalteten alle Beteiligten gemeinsam mit „Look At The World“ von John Rutter, bevor auch das Publikum beim Kanon „Dona nobis pacem“ miteinstimmte und einen sehr stimmungsvollen Konzertabend abrundete, der die ganze Bandbreite der vokalen Arbeit des Görres-Gymnasiums, ausgeschmückt mit Instrumentaldarbietungen, abbildete.