Tatort: Atmosphäre 2020

Herzlichen Dank!

Wir möchten der Stiftung „Für die Koblenzer Jugend“ der Sparkasse Koblenz für die Unterstützung dieses Projektes danken.

Vom faszinierenden Naturphänomen „Polarlicht“, bis zur Naturkatastrophe „Klimawandel“

Liebe Schulgemeinde, liebe Leserschaft,

wir, das sind Charlotte, Filip, Aaron, Daniel und Frau Mauch, haben uns lange in der Atmosphärenphysik AG auf die Exkursion vorbereitet, diese sehnsüchtig erwartet und jetzt sind wir gestartet. Die tollen Erlebnisse, Eindrücke und Bilder möchten wir mit Euch und Ihnen teilen. 

In der Regel werden wir abends über unseren Tag berichten und (hoffentlich) viele faszinierende Fotos von Polarlichter posten.

Es lohnt sich also täglich bei uns vorbei zu schauen.

1. Tag: Anreise

Unser erster Tag startete heute morgen am Frankfurter Flughafen. Nach dem Flug nach Oslo begeisterte der Flughafen uns durch die offene Architektur mit seinen lichtdurchfluteten Hallen. Dadurch hatten wir trotz Verspätung des Fliegers einen netten Aufenthalt. Auch der Flug nach Tromsø lief reibungslos. Bei unserer Ankunft wurden wir von einem Schneestürmchen überrascht. Nach einer kurzen Busfahrt, erreichten wir unsere helle und geräumige Unterkunft.

Das absolute Highlight der Wohnung ist der Panoramablick auf die Eismeerkathedrale und den Storsteinen. Nach den Anstrengungen des ganzen Tages waren alle hungrig. Der Weg zum Supermarkt entpuppte sich jedoch als Rutschpartie. Nachdem wir wieder zur unserer Unterkunft zurückgekehrt waren, zauberten wir uns ein schmackhaftes Abendessen. Satt und ausgepowert fielen wir in unsere Betten.

Tag 2: Unterwegs auf „heißen“ Wegen

Der 2.Tag startete nach einem kurzem Frühstück in dem Norwegian Centre for Space Weather. Bei der informellen Eröffnungsfeier wurden uns die verschiedensten Satellitenaufnahmen der Sonne erklärt. Auf diesen Bilder kann man Explosionen auf der Oberfläche der Sonne beobachten. Bei diesen Explosionen werden Partikel freigesetzt, die durchs All, beispielsweise in Richtung der Erde fliegen, wobei diese das Erdmagnetfeld beeinträchtigen. Unter anderem können dabei Polarlichter entstehen, aber es kann auch zu großflächigen Stromausfällen führen. Unter anderem forscht man in diesem Bereich um den negativen Aspekte des Sonnenwindes vorzubeugen. Danach gingen wir in ein Labor namens Aurolab. Wir erhielten eine sehr interessante Führung von Professorin Åshild Fredriksen bei der Sie uns drei Experimente erläutert hat. Bei dem ersten Experiment handelte es sich um das Terrella-Experiment, bei dem zwei leitfähige magnetische Kugeln (Model für Sonne und Erde) genutzt werden, um die Polarlichtbildung zu beschreiben. Dieses Experiment ist eine Anagolieversuch zum berühmten Experimentes von Kristian Birkeland. Bei den beiden anderen Experimenten ging es um die Plasmaforschung von zwei Doktoranden aus Deutschland. Danach fuhren wir zu einer Mittagspause zurück zur Unterkunft.

Nach der kurzen Auszeit nahmen wir einen Bus zum Polarmuseum. Dort besichtigten wir die Ausstellung zur Jagt und zur Erkundung des Nordpols. Auf dem Rückweg zur Unterkunft gingen wir einkaufen, wobei uns die schneefreien Bürgersteige in der Innenstadt auffielen. Die Gehwege werden nämlich durch die Müllverbrennungsanlage beheizt, so dass unfreiwillige Rutschpartien entgegengewirkt wird. Danach gingen wir zu unserer Unterkunft zurück und bereiteten uns unser Abendessen zu.Spät am Abend fuhren wir mit dem Bus zu einer abgelegenen Bucht in Tromsø um Polarlichter zu betrachten. Als wir ankamen haben wir schnell bemerkt, dass es heute nicht funktionieren würde, da es sehr bewölkt war. Sofort danach sind wir zur Wohnung gefahren und haben uns für den Schlaf vorbereitet.

Tag 3: Schneestürmchen und Polizei

Nach dem obligatorischen Frühstück fuhren wir ins Museum von Tromsø. Dort besichtigten wir mehrere Ausstellungen zur Geschichte Tromsøs, zur Entstehung der Nordlichter und zu der Flora und Fauna. Das historische Terrella-Experiment von Birkeland gab es hier noch einmal im ursprünglichen Aufbau. Den Mittag verbrachten wir in der Innenstadt, indem wir unter anderem einen Comicladen besuchten. Nach einer längeren Busfahrt erreichten wir EISCAT. Dabei handelt es sich um mehrere Messanlagen, welche mit Radar die Atmosphäre untersuchen. Genauer untersuchen Forscher mit deren Hilfe die Geschwindigkeit der Elektronen, die Temperatur der Ionen und Elektronen, sowie die Elektronenstromdichte in verschiedenen Höhen. Wir wurden auf dem Gelände des Wissenschaftlers Michael Rietveld herumgeführt. Zuerst betraten wir die Halle, in der sich drei Antennen befinden. Zwei dieser Antennen haben zwar eine geringere Leistung als die dritte Antenne, werden aber dafür häufiger eingesetzt. Danach sind wir auf den Mittelsteg der Parabolrinne der Messlange gestiegen, um dort einen genaueren Blick auf die Elektronik werfen zu können. Unten wieder angekommen, begaben wir uns in die Räume, wo die Wissenschaftler ihre meiste Zeit verbringen, die Überwachungsräume. Von dort aus ist es möglich auch andere Anlagen in Schweden und in Finnland zu steuern und deren Ergebnisse auszuwerten. Um uns die Abläufe bei EISCAT anschaulich erklären zu können, folgten wir dem Herrn Rietveld in den Präsentationsraum. Dort hat er uns anhand von Grafiken und Beispielen verschiedene Messanordnungen, mit ihren Vor- und Nachteilen, dargestellt und uns einen kleinen Einblick in das Bauprojekt EISCAT-3D gegeben. Diese hochmoderne und komplexe Messanlage soll autonom laufen und die positiven Eigenschaften der momentan genutzten Anlagen vereinen. Nach dem Ende der Präsentation verabschiedeten wir uns und begaben uns zur Bushaltestelle.

Der Rückweg entpuppte sich als große Herausforderung, da es in der Zwischenzeit stark geschneit hatte. Nachdem wir schon eine Weile an der Haltestelle standen, überkam uns solangsam ein mulmiges Gefühl, da der Bus immer noch nicht da war. Dies war sehr untypisch für norwegische Verhältnisse, da jene sonst sehr pünktlich sind. Um uns die Zeit zu vertreiben beobachteten wir die Polizei, die neben uns eine Radarkontrolle durchgeführt hat. Nach zwei Rasern und 25 Minuten elendem Frieren erreichte uns der Bus. Zurück im Warmen bereiteten wir unser Abendessen zu. Nach einer kurzen Pause verließen Aaron, Daniel und Frau Mauch das Haus um mit der Gondel auf den gegenüberliegenden Berg. Dieser Ort ist ein großer touristischer Magnet, da man von eine einzigartige Aussicht über Tromsø hat. Oben angekommen versuchten Aaron und Daniel eine neue Bahn jenseits der Wege. Doch bei dieser kleinen Expedition versanken die beiden tief im Schnee und fanden ein kleines versunkenes Häuschen. Nach ihrer Rückkehr endete der dritte Tag.

Tag 4: Überraschende Bootsfahrt

Nach dem Frühstück artetet der Versuch einen Schneemann zu bauen schnell in eine Schneeballschlacht aus. Danach packten wir die restlichen Sachen und brachen zum Flughafen auf. Nach einem kurzen Flug mit einer Propellermaschine erreichten wir den Flughafen (NARVIK-HARSTADT). Der letzte Teil der Reise bestand aus einer mehrstündigen Autofahrt. Als plötzlich die Straße in einem Fähranleger endete, fiel uns auf, dass das Navi eine andere Route als geplant ausgewählt hatte. Die Fährfahrt war sehr schön, da wir einen grandiosen Blick auf den Sonnenuntergang hatten. Am Ziel angekommen erklärte uns unser netter Vermieter, was im Haus zu beachten ist. Die außergewöhnliche Einrichtung des Hauses begeisterte uns alle: der flackernde Kamin verbreitete eine gemütliche Atmosphäre, die Schlafzimmer waren mit großen Fernsehern versehen, die ausgewählten dekorativen Kleinigkeiten (Hund unter Glas, rotes und grünes Zimmer, historische Schreibmaschine… ) sorgen für ein unnachahmliches Flair des Hauses und die sehr moderne, gut ausgestattete Küche lädt zum Kochen ein. Nach dem Schreiben des Blocks und einem leckeren Abendessen endete auch schon der Tag.

Tag 5: Der Tag der Katastrophen

Nach dem Frühstück vervollständigen wir den Block von gestern. Dann brachen wir zu einer Erkundungstour mit dem Auto über die Insel auf. Doch wir wurden schnell von heftigen Windböen überrascht, die überall Schnee aufwirbelten. Auf dem Weg zur Ausichtsplattform beim zweiten Fotostopp vernahmen wir (Aaron, Charlotte und Daniel) ein merkwürdiges Geräusch. „Als [wir]das Bersten hörten und das Zittern fühlten, mit dem das Eis unter [uns] brach, erfasste [uns] nicht Todesangst, sondern Gelassenheit.“(„Das Erbe“ von Ellen Sandberg, umgeschrieben). Doch nun in unseren eigenen Worten: das Knacken und Zerbrechen des Eises, auf dem wir uns befanden, veranlasste uns zu einem Sprint in Richtung des sicheren Ufers. Zum Glück erreichten wir trockenen Fußes den befestigten Boden. Dort registrierten wir Filip, der nur lachend daneben stand und sich köstlich amüsierte. Den Schock überwunden machten wir noch ein paar Fotos und fuhren weiter. Bein nächsten Stopp angekommen wurden wir von starken Böen erfasst, die uns einige Meter wegschoben. Trotzdem ließen wir uns es nicht nehmen ein paar spektakuläre Bilder zu machen. Nach einer längeren Fahrt erreichten wir unseren vorletzten Stopp. Dies war eine kleine Seifenproduktion mit einem gemütlichen Café. Nachdem wir uns mit Kaffe, Kakao und Zimtschnecken gestärkt hatten, spielten Charlotte und Aaron auf dem Klavier. Bei dem letzten Fotostopp stieg nur Filip, der Fotograf, welcher 200 Fotos pro Minute schießt, aus, der prompt den enormen Winden ausgesetzt war, was den Rest der Gruppe zu lachen brachte. Zurück in der Unterkunft verspürte Aaron das unbändige Verlangen sehr laute Musik zu hören. Leider nutze er aus Versehen die auf volle Lautstärke gedrehte Stereoanlage, die das ganze Haus beschallte. Als dann noch das WLAN ausfiel, näherte sich eine Katastrophe. Zur Ablenkung fingen Aaron und Charlotte an zu kochen. Am Anfang verlief alles noch nach Plan, aber als es zum Anbraten des Speckes kam, entstand immer mehr Rauch, der die Rauchmelder in allen Räumen aktivierte. Nachdem es uns gelang die Rauchmelder auszuschalten und den nicht begeisterten Vermieter zu beruhigen, kochten wir das Abendessen fertig. Als wir mit Essen fertig waren, begann die große Suche nach dem Router, um das WLAN-Problem zu lösen. Nach einer Stunde harter Detektivarbeit mit hochmoderner Analysetechnik, fanden wir schließlich diesen und konnten den Fehler beheben. Da nun alle Katastrophen beseitigt waren, konnten wir nun den Tag in Ruhe ausklingen lassen.

Tag 6: Überraschende Wendung

Unser Tag begann nach dem Frühstück im Androja Space Center, welches sich mit dem Abschießen von Raketen für wissenschaftliche Zwecke. Wir wurden zuerst von  der Ingrid Hanssen und dem leitenden Ingenieur auf dem Raketenstartgelände und in dem dazu gehörigen Kontrollbunker herumgeführt. Bei einem Raketenstart befinden sich in diesem Bunker die Ingenieure, die den Abschuss kontrollieren. Danach sind wir zuerst zu der Rampe gegangen, an die kleinere Raketen und die Schülerraketen abgeschossen werden. Im Andøya Space Center gibt es Workshops, die zum Beispiel für Schulklassen angeboten werden und mit dem Bau einer Rakete enden. Danach gingen wir zu der großen Rampe, an der Raketen, die bis zu 26 Meter lang sind, abgeschossen werden. Nach der Besichtigung des Abschussplatzes sind wir in den scientific – launch room gegangen, in dem die Wissenschaftler während eines Raketenstarts sitzen und die Bedingungen überprüfen, die für die jeweilige Mission wichtig sind. Der Leiter der Mission entscheidet über den Start, abhängig von den passenden Bedingungen, und kann den Start auch noch wenige Sekunden vorher abbrechen.

Wir konnten noch einen Blick in die Nebenräume werfen, in dem unter anderem mehrer Leute sitzen, die die Messdaten der Rakete tracken und dafür sorgen, dass diese nicht verloren gehen. Der dritte wichtige Raum ist der Lounge Controll Room, in dem die Leute sitzen, die für die Sicherheit zuständig sind. Über mehrere Monitore kann der Koordinator der Mission alle Bereiche überwachen und diese anleiten. Daneben sitzen die zuständigen Sicherheitsleute, die den Wasser- und Luftraum überwachen, die Straße sperren und Spaziergänger informieren. Außerdem überwachen diese den Landeplatz der Rakete und informieren, wenn nötig, die Betroffenen.

Nach der Führung im Andøya Space Center wurden wir zu ALOMAR den Berg hoch gefahren. ALOMAR, oder auch Arctic Lidar Observatory for Middle Atmosphere Research, kann mithilfe von Laserlicht oder Radar physikalische Größen wie Temperatur, Partikelgeschwindigkeiten und deren Dichte durch Streuung an Partikeln in der Atmosphäre messen. Auch dort wurden wir von Ingrid Hanssen herumgeführt, welche uns zuerst den Mittelpunkt des Gebäudes, den Raum mit den Lasern und den Teleskopen, zeigte. Danach gingen wir zu dem Kontrollraum, in dem die Laser gestartet und die Messwerte analysiert werden. Darauf folgte eine Erklärung  zu dem Radarfeld Maarsy, dass im Tal liegt. Um die Aussicht zu sehen, bestiegen wir das Dach, dass jedes Mal vor einer Mission von dem Schnee befreit werden muss. Nach der Interessanten Führung wurden Daniel und Charlotte wieder runtergefahren, während die anderen drei die Straße hinunter wanderten. 

Der für den Nachmittag geplante Spaziergang musste auf Grund von Regen nach hinten verschoben werden. Wir sind an dem Leuchtturm vorbeigelaufen, haben uns die Sonnenuhr angeguckt und sind am Kai entlang gewandert. 

Als wir uns nach dem Abendessen an den Block setzten, entdeckte Frau Mauch auf einer Kamera, die in ALOMAR steht, Nordlichter. Daher fuhren wir zu einer geeigneten Stelle und konnten zum ersten Mal die faszinierenden und atemberaubenden Polarlichter sehen. Doch nach etwa einer halben Stunde zog sich der Himmel wieder zu und verdeckte das Polarlicht. Trotzdem kehrten alle euphorisch zum Haus zurück, da die spektakulären Polarlichter alle beeindruckt haben. Somit endet unser vorletzter Tag in Norwegen mit voller Begeisterung und Freude.

Tag 7: Ein kurzer Abstecher auf den Mars

Der Tag startete nach dem Frühstück im Aurora Space Center. Dort trafen wir den netten Fredrik, der uns den Tag über begleitete. Zunächst zeigte er uns eine Präsentation über die Geschichte der Raumfahrt und erwähnte die wichtigsten Ereignisse, wie die Mondlandung. Außerdem erklärte er uns anhand von mehreren Modellen den Antrieb und die physikalischen Grundlagen.

Mit dem neu gewonnenen Wissen konnten wir mithilfe von Bausets zwei verschiedene Raketen bauen. Wegen der einfachen Bauweise und der guten Anleitung konnten wir schnell und effizient arbeiten. Nach dem Bau konnten wir anhand der abgeleiteten Formeln die maximale Geschwindigkeit und Strecke unserer Raketen ausrechen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, konnten wir eine Film über Polarlichter und deren Erforschung sehen. Dann ging es schon weiter zu einer Marsmission. Zuerst mussten wir unsere Rollen verteilen und uns die Raumanzüge anziehen. Nach einem kurzem Training und Informationen zum Mars und unserer Information, ging es schon zum spaceship. Bevor wir auf dem Mars „landen“ konnten, musste jeder zuerst eigene Aufgaben vervollständigen. Nach einer erfolgreichen Landung, verließen wir das Raumschiff und betraten den nächsten Raum. Dort gab es für jeden eine Virtual Reality Brille, mit der wir durch die Sicht eines Forschungsroboters Proben sammeln mussten. Wegen einem Sandsturm mussten wir überstürzt abreisen und kamen sicher an der Erde an. Das Spiel endete mit einer Tabelle, wo wir sehen konnten, wer die meisten Proben eingesammelt hatte.

Als wir uns von Fredrik verabschiedet hatten, gingen wir mit Anita, die für den Raketenstart zuständig war, zu der Abschussstelle. Zuerst zündeten wir die kleinere Rakete von Daniel und Fillip erfolgreich. Nach einem Kabelwechsel konnten wir auch endlich die Rakete von Aaron und Charlotte starten. Damit endete unser Tag im Andøya Space Center.

Nach einem ruhigen Nachmittag gingen wir zum Abschluss der Reise in einem örtlichen Lokal gemeinsam essen. Das kleine Restaurant war sehr einladend und das regionale Essen war sehr lecker.

Damit endete unser letzter Tag in Norwegen und wir bereiteten uns auf die Abreise in der Nacht vor.

Outtakes

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