Ausstellung „Nach Hitler“ bewegt den Leistungskurs Geschichte

„Erschütternd, dass eine Frau [nach der Ausstrahlung der Serie „Holocaust“ 1979] am Telefon live in einer WDR-Sendung sagte, dass besser alle Juden vergast worden wären.“

„Der Rassismus war nie weg, er zeigte sich deutlich quer durch die Jahrzehnte in Deutschland.“

Dies sind nur zwei beispielhafte Äußerungen, die Schülerinnen und Schüler während des Ausstellungsbesuchs trafen.

Gemeinsam mit ihrem Fachlehrer Daniel Lomp und der Referendarin Dorothea Friedrich besuchten die Schülerinnen und Schüler des Leitungskurses Geschichte der MSS 12 die Ausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.“ im Haus der Geschichte in Bonn.

Nachdem im Leistungskurs zu Beginn des Schuljahres die Weimarer Republik, dann die NS-Zeit und deren (Nicht-)Aufarbeitung behandelt worden waren, bot die Ausstellung einen passenden Abschluss der Einheit dar.

Aber auch in den Jahren der BRD zeigt sich für die Lerngruppe bei vielen Themen, dass die NS-Zeit noch nachhallt:

  • So gab es eine Debatte, ob die Rede des Bundespräsidenten Weizsäcker zum 08. Mai 1945 (gehalten 1985) diesen berechtigt als „Tag der Befreiung“ deklarierte?
  • Anhand eines Podcasts wurde der Umgang der NS-Zeit aus Täter-Enkel-Sicht am Beispiel von Rainer Höß analysiert und
  • die Frage gestellt, ob Beate Klarsfeld Bundeskanzler Kiesinger aufgrund seiner NS-Vergangenheit ohrfeigen durfte?

Die Ausstellung in Bonn nimmt die Zeit von 1945 bis heute in den Blick. Dabei setzt sie auf viele verschiedene Objekte, so beispielsweise eine große Hitler-Büste, die bis in die 80er-Jahre noch in einem deutschen Wohnzimmer stand.

Anhand von Videomaterial wird die fehlende Aufarbeitung der Zeit, die die sog. 68er beklagten, anschaulich dargestellt. Und auch die Faszination der Medien für Hitler und die NS-Zeit wird anhand einer Vielzahl von Spiegel-Covern anschaulich dargestellt.

Nach der Ausstellung suchte der Kurs noch den „Adenauer-Kopf“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt auf und reflektierte an dieser Stelle die „Ära Adenauer“.

Abgerundet wurde die Exkursion mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt.

Und, wer nun Lust auf einen Besuch in Bonn bekommen hat – die Ausstellung läuft noch bis zum 26.01.26!

Daniel Lomp